Hallii Halloo,
ich weiss ich weiss, fast 1 Monat kam nichts mehr, aber soo einen Eintrag zu schreiben dauert nun einmal und irgendwie finde ich die Zeit dafür nicht. Warum? das erfahrt ihr im nächsten Eintrag ( das klingt wie eine Fernsehshow, die einen auf die Folter spannen will). Heue geht es nämlich nur um meine Reise nach Chaco über die ich beim letzten Mal schon kurz etwas erwähnt habe. Gut legen wir los, diesmal leider kaum Fotos, weil ich die Tage daran gar nicht gedacht habe.
Am 25. September bin ich frühmorgens um 6:00 Uhr zum Busbahnhof gefahren. Ich war schweinemüde, mir war schweinekalt und überhaupt wollte ich einfach nur schlafen. Trotzdem gegen 6:30 Uhr saß ich dann mit 60 weiteren Jugendlichen in einem Bus auf dem Weg in ein ganz außerordentliches Abenteuer. Kurz zur Info, Chaco liegt im Norden Argentiniens und grenzt an Paraguay. Ich hatte ungefähr mit 10 Stunden Fahrtzeit gerechnet, tjaa falsch gedacht. Insgesamt waren es 16 Stunden und wir haben 1 Pause gemacht ( hier kurz an meine Nudeln in Deutschland und die Erwähnung unserer Klassenfahrt, bei der wir alle 2 Stunden gestoppt haben, hahahah). Die Natur hat sich leider auch nicht großartig verändert.
Gegen 22:00 Uhr war es dann soweit und wir holperten rund 20 Minuten über einen Sandweg bis der Bus auf das Schulgelände fuhr. Die Schule lag im Lote 40, so werden die Bezirke Chacos eingeteilt und dieser Bereich lag mitten im Nirgendwo. Die Häuser Drumherum standen rund 500 Meter von einander entfernt. Abends haben wir dann nur noch alle zusammen Empanadas gegessen und sind dann auch schon schlafen gegangen.
Damit ihr euch ein Bild machen könnt: Die Schule war meiner Meinung nach in einem sehr guten Zustand, aber es gab ebend nur das Notwendigste. Kein Fernseher, kein Internet und auch keine Duschen. Aber wisst ihr was es gab, den schönsten Sternenhimmel den ich je gesehen habe! Die Nacht war kalt und aus meiner Luftmatratze ist die Luft entwichen, aber mir war das egal, weil ich einfach so gespannt war, was uns am nächsten Tag erwarten würde.
Um 7:00 Uhr wurden wir von unserem Lehrer geweckt, der mit seiner Gitarre durch die Räume gelaufen ist und gesungen hat. Danach haben wir schnell gefrühstückt ( Dulce de leche!) und dann haben wir auch schon die Kinder kennengelernt, die in diese Schule gehen. Von 5 jährigen bis zu 16 jährigen war echt jedes Alter dabei. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt, deren unterschiedliche Aufgaben zugeordnet wurden. Am ersten Tag sollten wir die Häuser in der Nachbarschaft besuchen und uns mit den Leuten unterhalten. Manche Häuser waren zur Hälfte abgedeckt, es gab kein fließendes Wasser, 7-8 Leute haben in nur einem Raum geschlafen. Es war traurig, insbesondere weil das keine Dokumentation war, die ich mir aus meinem Wohnzimmer angucke, es war die harte Realität direkt vor meinen Augen. Aber diese Menschen waren soo unfassbar freundlich und offen und haben uns stets reingelassen, uns von ihrem Leben erzählt und waren selbst sehr interessiert wie es bei uns ist.
Als wir dann zurückgekommen sind gab es Mittagessen und danach hatten wir Zeit für Siesta! Nachmittags als die Sonne nicht mehr so direkt auf den Platz vor der Schule schien, kamen die meisten Familien wieder zur Schule, weil wir auch für den Abend etwas geplant hatten. Es wurde viel getanzt und alle möglichen Spiele gespielt, gegen 16:00 Uhr gab es Kekse, über die sich die Kinder unglaublich gefreut haben! Bis in den Abend ging es dann so weiter und so hatte ich die Chance mich mit Jung und Alt zu unterhalten. Es ist schon seltsam, wenn dir jemand gegenübersteht, der genauso alt ist, aber eine so unterschiedliche Sicht auf die Welt und das Leben hat. Aber es ist einfach wunderschön, dass das bei unserem Aufenthalt keine Rolle gespielt hat. Abends haben wir uns dann zusammengesetzt und es wurde über die Erfahrungen gesprochen, schließlich hat jede Gruppe etwas anderes erlebt. Gegen 22:00 Uhr haben wir dann gegessen und dann ging es wieder ins Bett! ( Meine Matratze noch immer ein Blatt Papier).
Am nächsten Morgen war ich dann an der Reihe den Vormittag in der Schule zu verbringen und das Programm für die Kinder zu planen. Zu 6 haben wir dann also ihr Frühstück gemacht und haben danach mit ihnen gemalt, getanzt und alle möglichen Sportarten probiert. Das war ein wunderschöner Vormittag und es hat mich einfach nur glücklich gemacht so viele lachende Kindergesichter zu sehen, die sich mehr über deine Aufmerksamkeit freuen als du es dir vorstellen kannst. Nach dem Mittagessen habe ich meine Haare dann mit eiskaltem Wasser aus dem Wasserhahn gewaschen, aber bei 35 Grad hat mir das nicht viel ausgemacht. Nachmittags wurde vor der Schule dann eine große Sitzrunde aufgebaut und eine Messe fand statt. Das war ganz anders als ich es je zuvor erlebt habe, aber es war unglaublich interessant. Danach haben wir dann wieder mit den Kindern gespielt bis es dunkelt wurde.
Mittwoch war ich dann wieder außerhalb der Schule. Wir waren ungefähr 12 Leute, hatten aber nur einen Pick Up. Das heißt wir haben uns hinten auf die Ladefläche gequetscht, das war zwar richtig unbequem, aber es hat echt Spaß gemacht. Wir haben wieder viele Häuser besucht, diesmal insbesondere Menschen, die Tiere gezüchtet haben. Von Pferden über Truthähne bis zu Katzen gab es alles. Aus unserer Gruppe haben 2 außerdem einen Affen gesehen, darauf bin ich echt neidisch! Abends haben wir dann eine kleine Feier organisiert, weil es schließlich der letzte Abend war. Wir haben alle zusammen gegessen und dann bis spät in den Abend getanzt, es war echt schön und es hat sich soo normal angefühlt. Am nächsten Morgen wurden wir dann aus den Betten gerissen, weil dunkle Wolken im Anmarsch waren und das war nicht gut, weil der Reisebus bei Regen im Sand stecken bleiben würde und sich die Abfahrt so um mehrere Stunden verzögern könnte. Im Endeffekt hatten wir dann aber noch bis 13:00 Uhr Zeit und haben noch ein biesschen erkundet. Zum einen haben wir an einer Pflanze die Haut einer Schlange gefunden, was mir danach echt Angst gemacht hat. Gegen 14:00 Uhr gab es dann einen sehr tränenreichen Abschied, weil viele von uns nicht wissen, wann und ob sie nochmal nach Chaco kommen ( Als Austauschschülerin ist das bei mir nochmal eine ganz andere Sache). Danach haben wir uns dann aber nicht auf den Rückweg gemacht, sondern sind noch nach Machagai gefahren, die größte Stadt in der Nähe und haben Eis gegessen. Um 18:00 Uhr ging es dann los, wir sind durch die Nacht gefahren und waren dann am nächsten Tag gegen 11:00 Uhr wieder hier! In der Schule gab es dann eine Messe extra für uns. Einige Schüler haben von ihren Erfahrungen erzählt und am Ende haben wir in der Halle dann nur noch alle zusammen getanzt. Es war echt schön meine Gastfamilie wieder zu sehen, weil ich sie vermisst habe. Danach ging es nachhause und unter Dusche habe ich dann zum ersten Mal das Wasser aus dem Duschkopf nicht für selbstverständlich gehalten.
Jetzt will ich abschließend noch etwas sagen. Diese Erfahrungen, die ich gesammelt habe sind etwas unglaublich wertvolles und diese Reise hat mir einiges gezeigt. Dass sich diese Kinder bei dir für die kleinsten Sachen bedanken, dass sie teilen wollen was sie haben, obwohl es so wenig ist und, dass sie und ihre Familien eine Lebensfreude ausstrahlen, es ist unglaublich. Ich bin ohne Erwartungen, ohne Vorstellungen an diese Reise rangegangen und sie hat mir etwas mit auf den Weg gegeben, was ich mein ganzes Leben haben werde!
Ich denke ich schreibe die nächsten Tage mal wieder! Bis dahin!
Eure Nina
Silke sagte, Das klingt aber wirklich nach einer großartigen Erfahrung, liebe Nina! Und einem wird klar, dass nicht immer alles so selbstverständlich ist auf dieser Welt. Liebste Grüße Silke
Sarah sagte, Hahahah glaub mir hätte ich selber einen Bus für die Klassenfahrt gemietet wären wir früher da gewesen.. anstatt mit diesem icksnsichvsjsoucu
Und find dass so toll was du da kennengelernt hast.. ☝❤️